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ARTIST STATEMENT

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           Wie viele Europäer bin ich in der abendländischen Tradition verwurzelt – der Ethik und Ästhetik der klassischen Antike, dem Humanismus der Renaissance, der Aufklärung. In den Künsten ebenso wie in der Philosophie kamen große Innovationen generell nur auf einem Wege zustande: mit der Erkenntnis, daß die eigene Zeit in einer Sackgasse stecke; der handwerklichen Wiederentdeckung einer vergangenen, aber kompetenteren Epoche; und schließlich, der Verfeinerung und Anwendung ebendieses Handwerks, um bislang unentdeckte Gebiete zu erschließen.


Im 19. Jahrhundert kam die Gesellschaft vom richtigen Weg ab, als sie beschloß, daß fortan jedes mittelmäßige Fragment einen Anspruch erheben könne, Kunst zu sein, und zwar unabhängig von Solidität und Verständlichkeit. Diese Idee war derart schlagkräftig, daß sie auch die Musik, die Literatur, ja sogar die Philosophie durchdrang; allein, sie war ein Fehlschluß. Der wahre Künstler unterscheidet sich von bloßen Phantasten und Betrügern dadurch, daß er Werke erschafft, welche nicht nur profund, sondern auch intuitiv für andere Menschen nachvollziehbar sind. Dieses Prinzip ist allen echten Künstlern der Weltgeschichte gemein. Studium mag den individuellen Genuß von Mozart, Molière, Raffael vertiefen; aber um von den Werken jener Menschen berührt zu sein, ist keinerlei Erklärung nötig, sie wirken unmittelbar. Allen Meisterwerken wohnt dadurch eine fühlbare Ewigkeit inne, welche mit der menschlichen Seele resoniert, ein einziger, kontinuierlicher, unzerstörbarer Geist: das ist es, was uns an Kunst tröstet.

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Meine Lebensaufgabe liegt in dem Bestreben, dieses stetige Prinzip wenigstens in einigen Fällen in unserem vergänglichen Jahrhundert zu verankern.

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BIOGRAPHIE

Rina Furano, bekannt unter dem Mononym Furano, ist eine international tätige Wiener Komponistin. Sie lebt in Paris, Frankreich.

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Nach ihrem Studium in Großbritannien kehrte sie 2011 in ihre Heimatstadt Wien zurück und gründete die Neue Wiener Klassik. Ziel der Bewegung war zweierlei: die Wiederherstellung von Handwerk und Schönheit in der zeitgenössischen Komposition, sowie die Komposition subventionsunabhängiger, vermarktbarer Ernster Musik.

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In den folgenden elf Jahren wurde sie zu Wiens ersten Adresse für klassische Komposition und schuf insgesamt über 500 Stücke, viele davon Auftragswerke, in praktisch allen Besetzungen vom Lied bis zur Sinfonie. Zu ihren Innovationen zählen u. a. eine weitreichende Doppelpedaltechnik für das Klavier sowie die formale Erweiterung der traditionellen Sonatensatzform (mehr hier).

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Seit 2017 ist sie außerdem in Beraterfunktion für klassische Plattenfirmen in Europa und in den USA tätig.

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Im Jahr 2023 übersiedelte die Komponistin nach Paris. Im selben Jahr entwickelte sie eine genreübergreifende Formel für Elegante Musik. Derzeit schreibt sie zwei Bücher: das erste, eine didaktische Methode für visuelle Komposition, ihren idiosynkratischen Schaffensprozess, welcher eine sofortige und präzise Visualisierung musikalischer Vorgänge, Prinzipien und Proportionen ermöglicht; das zweite, eine Liebeserklärung an die europäische Alltagskultur und das Vorhaben, sich darin einen individuellen, glücklichen Hafen in einer immer entwurzelteren Zeit zu schaffen.

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Die Künstlerin teilt ihre Wohnung mit einem zahmen Stieglitz und schätzt das Alleinsein, die Philosophie, elaboriertes Kochen, sowie Veranstaltungen, welche unbequeme Kleidung erfordern.

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