KLASSISCHE MUSIK
Mehr als 400 Kompositionen – in allen erdenklichen Besetzungen von Liedern bis hin zu Orchestersinfonien – bilden Furanos gegenwärtiges klassisches Œuvre allein. Im Jahr 2011 gründete die Komponistin die Neue Wiener Klassik, eine Bewegung zur Entwicklung und Verbreitung tonaler (!) zeitgenössischer Komposition. Das Ziel: eine neue klassische Musik, die befriedigend komplex ist, aber intuitiv und ohne Erklärung verstanden werden kann. Anfänglich vom atonalen Establishment belächelt, erreichte die Bewegung und ihre Musik allein in Österreich über 1 Million Menschen. In der gesetzten Wiener Kulturszene, aber auch darüber hinaus, sorgte die Neue Wiener Klassik für Aufsehen und Kontroversen – zum einen wegen der energisch "anti-klassisch klassischen" Tonsprache, zum anderen wegen ihrer ikonoklastischen Innovationen (hier klicken, um zum Abschnitt zu springen).
Nach Hunderten von Kompositionen, öffentlichen Konzerten und elf Jahren als Wiens bevorzugte neoklassische Komponistin zog Furano 2023 nach Paris, um ein privateres Leben zu führen und ihre Suche nach zeitloser Musik zu vertiefen.
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Ihre klassischen Werke werden weiterhin in ganz Europa aufgeführt.
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WERKBEISPIELE
KLAVIER
KAMMERMUSIK
SINFONISCHES
INNOVATIONEN
Um zeitlose Musik zu komponieren, müssen manche traditionelle Prinzipien aufrecht erhalten werden – doch Epigonentum allein genügt nicht. Zum musikalischen Katalog der Komponistin gesellen sich u. a. die folgenden zwei Erfindungen: Eine neue Pedaltechnik für Klavier sowie eine Erweiterung der Sonatenhauptsatzform.
DOPPEL-PEDALTECHNIK FÜR KLAVIER
Furanos einzigartige Klaviertechnik verwendet das lang vernachlässigte Sostenuto-Pedal. Seit der Erfindung dieser Pedalmechanik vor 150 Jahren hat kein Komponist oder Pianist seine Möglichkeiten wirklich ausgeschöpft. Fürwahr eine Verschwendung: Die bedachte Kombination des Fortepedals mit dem Sostenutopedal erlaubt dem Pianisten, bislang unspielbare Stellen korrekt auszuführen, verschiedene Stimmen aus dem Hinter- in den Vordergrund zu bringen und umgekehrt, und die Resonanz des Instruments mit nie gehörter Präzision zu kontrollieren. Alle Klavierwerke Furanos ab 2017 beinhalten deshalb Doppelpedalmarkierungen. Eine von der Komponistin verfaßte Anleitung, welche die Anwendung dieser Technik auf Klavierliteratur vergangener Epochen umfaßt, ist in Arbeit.
ERWEITERUNG DER SONATENSATZFORM
Die traditionelle Sonatenhauptsatzform existiert fast unverändert seit den Zeiten Mozarts und Beethovens, und zu recht – in ihren makellosen Proportionen stellt sie die großartigste Säule aller musikalischen Formen dar, eine lebende, atmende Struktur, welche gerechtfertigterweise die fulminantesten Meisterwerke der Musikgeschichte trägt.
Allein, im Blickwinkel unseres Rasanz und Abwechslung fordernden Jahrhunderts besitzt sie eine geringe Schwäche: nämlich die vorhersehbare Reprise, welche die Exposition mehr oder weniger unverändert wiederholt. Furanos Musik verurteilt die Reprise nicht völlig, sondern erweitert oder ersetzt sie in vielen Werken stattdessen durch ein Dénouement, eine formelle Vereinigung dreier (!) Expositionsthemen, in welcher zwei Themen oft sogar parallel zueinander erklingen.
ERWEITERUNG DER SONATENSATZFORM
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